Gute Nachrichten gibt es gegenwärtig wenige im Journalismus. Hier kommt eine. Und sie adressiert nicht nur Datenjournalistinnen und -journalisten in allen Ressorts, sondern gleichberechtigt und ausdrücklich ebenso iWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen:
DieVolkswagenStiftung, Deutschlands größte private Wissenschaftsförderin, startet die Ausschreibung “Wissenschaft und Datenjournalismus” und fördert Gemeinschaftsvorhaben von Forschern und Journalisten mit bis zu 100 000 Euro pro Projekt! Stichtag für Bewerbungen ist der 15. Juni 2015. Das Merkblatt zur Ausschreibung: hier
Anlass ist die Überzeugung der Stiftung, dass Wissenschaftler und Datenjournalisten trotz ihrer grundlegenden Verschiedenheit in einem gemeinsamen Projekt viel voneinander profitieren könnten. Datengetriebene Recherche, Aufbereitung und Verknüpfung digitaler Quellen sowie die Interpretation und Aufbereitung der Ergebnisse – das sind Arbeitsinhalte, die sowohl Wissenschaftler wie auch investigative Journalisten gut kennen. Der intensive wechselseitige Austausch in kleinen Arbeitsgruppen im Rahmen der Förderung soll nun dazu beitragen, dass sowohl der Journalismus wie die Wissenschaft neue Impulse für ihre jeweils eigenen Methoden, Herangehensweisen und Publikationsformen erhalten.
Möglichkeiten, voneinander zu lernen, ergeben sich z.B. in folgenden Bereichen:
• wechselseitige Information und Austausch über gemeinsame Fragen
• gemeinsames Forschen und Recherchieren
• Identifikation gesellschaftlich relevanter Themen
• Entwicklung und Programmierung von Recherchetools
• Erschließen komplexer Datenstrukturen
• gemeinsame Erhebung, Auswertung und Aufbereitung von Daten
• Anwendung bzw. Weiterentwicklung statistischer Verfahren
• Interpretation von Ergebnissen
• Vermittlung der Ergebnisse an eine breite Öffentlichkeit
Das Förderangebot ist fach- und themenoffen. Zwingend erforderlich ist jedoch, dass mindestens eine Person aus der Wissenschaft sowie eine Person aus dem Journalismus die Projektidee gemeinsam entwickeln und einreichen. Die eigentliche Projektgruppe kann aus weiteren Mitgliedern bestehen, z.B. Informatiker, Webgrafiker etc.
Da die Stiftung prinzipiell nur an wissenschaftliche Einrichtungen – und nicht an Redaktionen, Journalistenbüros o.ä. – bewilligen kann, muss der wissenschaftliche Partner die administrative Federführung für den Antrag und, im Erfolgsfall, für das gemeinsame Projekt übernehmen.
Eure Anträge müssen bis zum 15. Juni 2015 in der VolkswagenStiftung vorliegen. Die Entscheidung der Stiftung über die
Förderzusagen erfolgt per Mitteilung Ende September 2015. Ein Auftaktworkshop für die Bewilligten findet mit inhaltlicher Unterstützung des Netzwerks Recherche vom 22. – 24.10.2015 in Dortmund statt.
Bitte teilt die frohe Kunde dieser Ausschreibung mit allen, die daran Interesse haben könnten! Werdet
Teil eines einzigartigen Experiments, das sowohl für die Wissenschaft wie den Journalismus neue Impulse setzen kann.
Rückfragen jederzeit an Dr. Thomas Brunotte, Förderreferent in der VolkswagenStiftung (Tel. 0511/8381 211; brunotte@volkswagenstiftung.de).
Disclaimer: Der Autor ist Leiter Kommunikation der VolkswagenStiftung